10 Jahre FOYA: Interview mit uns selbst

Ein kleiner (Rück-)Blick hinter unsere Kulissen

Es ist soweit: 10 Jahre FOYA. Fühlt sich irgendwie ein bisschen surreal an. Gleichzeitig möchten wir vor Stolz platzen! 😀 Nachdem ich heute Morgen schon die schönsten Geschichten aus unserem “Jahr der Geschichten” vorgestellt habe, möchte ich jetzt noch einen zweiten, für uns sehr besonderen Beitrag mit Euch teilen. Stefan und ich halten uns meistens eher im Hintergrund. Fotos von uns gibt es wenig, bei uns stehen eben die Schmuckstücke im Vordergrund – naja, zugegeben, ein wenig kamerascheu sind wir auch (ich noch mehr als Stefan, selbst im Urlaub bin ich fast immer diejenige hinter der Kamera). Trotzdem ist es natürlich nur fair, wenn nicht nur wir Eure Geschichten hinter den Schmuckstücken kennen, sondern wenn Ihr auch etwas mehr über die Personen erfahrt, mit denen Ihr im Laufe Eurer Schmuckbestellung bei uns zu tun habt.

Deshalb habe ich mir überlegt, dass wir uns gegenseitig interviewen. Als Einstieg habe ich allerdings letzte Woche auf unserem Instagram– und Facebook-Profil erstmal in die Runde gefragt, ob es denn Fragen gibt, die Ihr uns schon immer mal stellen wolltet. Eine Frage, die mehrfach gestellt wurde, ist:

Wie seid Ihr eigentlich auf die Idee mit den Schmuckstücken gekommen?

Also, das war so: 2009, da war unser Sohn knapp 2 Jahre alt, waren wir Dänemark an der Nordsee im Urlaub. Es war uns zu kalt, um ins Wasser zu gehen, also saßen wir mit nackten Füßen am Strand und machten Fußtapsen in den einigermaßen grobkörnigen Sand. Anfangs hat es uns Spaß gemacht, wenn die Wellen kamen und die Abdrücke weggespült haben, aber irgendwann, eher so als Gedanke nebenbei, meine Stefan, man müsste die Abdrücke irgendwie festhalten können. Eher spaßeshalber haben wir dann überlegt, wie man das anstellen könnte. Die Variante mit dem Schmuck gefiel uns am besten. Auf der Heimreise im Auto fingen wir schon an, mit einer gewissen Begeisterung Ideen zu entwickeln. “Echt” müssten sie natürlich aussehen, so als wäre jemand mit dem Fuß ins Schmuckstück getreten.

Als wir zu Hause ankamen, haben wir dann ausführlicher recherchiert. Die Idee gab es schon, aber die Schmuckstücke gefielen uns nicht wirklich: die Abdrücke wurden mit Farbe auf Papier genommen und dann über ein kompliziertes Verfahren in eine Art Folie geätzt, die dann wiederum in eine Art Silberknete gedrückt wurde. Die Abdrücke in den Schmuckstücken hatten dann recht unschöne Kanten und man sah auch keine Höhen und Tiefen, sondern der komplette Abdruck hatte im Schmuckstück dieselbe Tiefe. Stefan meinte: das geht besser! Also hat er sich rangesetzt und wochenlang getüftelt, wie man originalgetreu und quasi “3D” arbeiten könnte. Unser Sohn hat uns hier immer wieder Hand- und Fußabdrücke als Vorlage geliefert, mit denen wir dann verschiedene Verfahren ausprobieren konnten.

Die Idee, mit Trittschaum zu arbeiten, hatte Stefan nach einiger Zeit des Herumprobierens mit Salzteig, Fimo und allerhand anderen Materialien, die einiges an Vorbereitungszeit erforderten (und teilweise auch Nachbereitung in Form von Backen). Das wollten wir natürlich niemandem zumuten. Schnell und einfach sollte es gehen – Paket auf, Fuß rein, Paket zu. Bis heute haben wir kein besseres Material gefunden und die Idee ist schon an verschiedensten anderen Stellen aufgegriffen worden (ich formuliere das mal diplomatisch), um ähnliche Abdrücke zu nehmen.

Es hat insgesamt etwa anderthalb Jahre gedauert, bis wir mit unseren ersten Prototypen unsere Shops eröffnet haben: am 9. Februar 2011 sind wir live gegangen mit unserem ersten eigenen Online-Shop, einem DaWanda-Shop und unserer Facebook-Seite. Deshalb ist das auch unser offizieller “Geburtstag”, auch wenn die Idee an sich schon ein bisschen älter ist.

Hat Dein Mann das schon vorher gemacht?

Das wollte eine liebe Kollegin auf Instagram von uns wissen. Die Antwort ist ein klares Jein. Mein Mann ist kein gelernter Goldschmied, aber er hat eine handwerkliche Ausbildung und hatte schon vorher viel Erfahrung mit der Bearbeitung von Metallen und Oberflächen. Deshalb war er auch von Anfang an super pingelig mit den Schmuckstücken und hat sehr viel Zeit mit der Bearbeitung und dem Finishing verbracht. Das hat sich bis heute nicht geändert.

Was wünscht Ihr Euch zum 10. Geburtstag?

Diese Frage aus unserer Instagram-Community habe ich mal an Stefan weitergegeben:

Stefan: Ich wünsche mir, dass FOYA für uns niemals wirklich ein “Job” wird, sondern dass wir es auch weiterhin schaffen, die Balance zwischen “Arbeit” und “Spaß” zu halten. Klar hatten wir in den letzten Jahren auch Phasen, in denen wir viel Stress hatten, aber es macht uns bis heute auch sehr viel Spaß – und ich wünsche mir, dass das so bleibt.

Als letzte Frage auf Instagram hat uns diese hier erreicht:

Warum habt Ihr die roséfarbenen Anhänger rausgenommen? Und die Steinchen?

Hmmm … haben wir gar nicht 😉 Wir fertigen alle unsere Schmuckstücke auch in verschiedenen Roségold-Legierungen an bzw. können jedes Schmuckstück in Silber anfertigen und anschließend rosévergolden. Steinchen gibt es ebenfalls nach wie vor. Da hier jeder Kunde andere Wünsche hat, haben wir die Steinchen nicht standardmäßig im Repertoire, sondern bieten sie auf Anfrage an – dafür nehmt Ihr einfach kurz Kontakt mit uns auf und wir beraten Euch und geben Euch entsprechende Preise durch. Auch Gold haben wir nur zum Teil im Shop hinterlegt, weil sich der Goldpreis immer wieder ändert und wir deshalb lieber tagesaktuelle Angebote berechnen anstelle die Preise im Shop immer wieder anpassen zu müssen.

So, das waren die Fragen aus unserer Instagram-Story-Umfrage. Dabei wollen wir es aber nicht belassen, sondern wir haben uns auch eigene Fragen überlegt, die wir für Euch beantworten wollen. Das hier wird also ein ziemlich langer Blogbeitrag – habt Ihr noch Lust weiterzulesen? Ich hoffe es 😀

Also, fangen wir an:

10 Jahre FOYA, wie fühlt sich das an?

Stefan: Es macht mich stolz. Ich habe das gute Gefühl, dass unser kleines Unternehmen auf soliden Füßen steht, und das gibt mir auch eine gewisse Zukunftssicherheit. Und ja, ich fühle mich erfolgreich, wenn ich darüber nachdenke, dass wir nun 10 Jahre dabei sind.

Katja: Ja, stolz trifft es gut. Es ist unser “Baby”, wir haben es auf jedem Schritt begleitet. Wir haben so viele Entscheidungen getroffen und sind daran selbst enorm gewachsen. 10 Jahre FOYA stehen für mich auch für ein gutes Maß an Erfahrung und Selbstsicherheit, die mich in die Lage versetzt, unsere Kunden guten Gewissens beraten zu können, ohne ihnen etwas verkaufen zu müssen. An diesen Punkt kommt man erst, wenn man länger dabei ist und ein gutes Bauchgefühl, aber auch einen entsprechenden Erfahrungsschatz entwickelt hat.

Was waren in den letzten 10 Jahren die größten Herausforderungen?

Stefan: Als wir 2012 nach Garstedt umgezogen sind, war die Werkstatt noch unfertig und ohne Heizung, deshalb haben wir monatelang am Familienesstisch gearbeitet: zu den Mahlzeiten wurde kurz das Werkzeug zur Seite geschoben und danach wurde weiter gearbeitet. Bis heute hat unser Tisch minikleine Bohrlöcher von den Öffnungen für die Kettenösen, die ich in die Schmuckstücke gebohrt habe. Unsere Tochter ist im Sommer 2012 geboren und wir hatten neben der Komplettsanierung des Hauses auch noch ein Baby, um das wir uns gekümmert haben – nicht zu vergessen unseren damals fünfjährigen Sohn. Das war für mich die herausforderndste Zeit in den letzten zehn Jahren.

Katja: was ich als Herausforderung ansehe – übrigens bis heute – ist, Privates und Geschäftliches unter einen Hut zu bringen. Das ist wirklich nicht einfach. Zwischenzeitlich hatten wir mal die Regel aufgestellt, bei den Mahlzeiten nicht über die Firma zu sprechen, damit wir auch Raum für andere Gesprächsthemen haben. Da ich jemand bin, der sehr strukturiert arbeitet und alle ToDos im Blick hat, fällt es mir bis heute manchmal schwer, Stefan den Raum für seine Arbeit zu lassen ohne ihm dauernd vorzuschreiben, was er wann tun soll. Geschäftspartner zu sein kann für eine Partnerschaft (nochdazu in Verbindung mit dem Elternsein) durchaus herausfordernd sein!

Was waren/sind für Euch die schönsten Momente bei FOYA?

Stefan: für mich ist es immer wieder ein großartiges Gefühl, wenn ich ein Schmuckstück fertiggestellt habe und damit zufrieden bin. Und ich mag es gern, mit Kunden zu telefonieren – wenn ich die Freude an meiner Arbeit ins Gespräch übertragen kann und im Gegenzug eine echte Wertschätzung für unser Angebot wahrnehme, das tut mir wirklich gut.

Katja: ich liebe es, unseren Schmuck zu fotografieren. Wenn ich dann die Bilder aus der Kamera hole und mich kaum entscheiden kann, welches Foto ich auswähle, dann bin ich happy. Manchmal gibt es Schmuckstücke, die finde ich selbst so toll, dass ich tausend Fotos davon machen möchte und sie am liebsten selbst behalten will. Dann bin ich super gespannt auf das Feedback der Kunden. Begeistertes Kundenfeedback, ja, das ist für mich auch immer wieder ein absolutes Highlight – wenn wir die Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern übertroffen haben, wenn wir für jemanden etwas wirklich persönlich unsagbar Wertvolles erschaffen haben, das sind für mich die schönsten Momente.

Welche Schmuckstücke sind Dir besonders im Gedächtnis geblieben?

Stefan: der erste Weißgoldring, den wir angefertigt haben. Und die Platin-Perlen für das Lederband. Diese Materialien begeistern mich einfach: die Solidität, die Haptik, das Gewicht. Schmuckstücke aus Gold und Platin finde ich grundsätzlich einfach wunderschön und sehr edel.

Katja: bei mir sind es eher die Kunden, die mir im Gedächtnis bleiben und mit denen ich dann bestimmte Schmuckstücke verbinde. Da gibt es tatsächlich sehr viele aus den letzten Jahren, mit einigen Kundinnen habe ich ein wirklich herzliches Verhältnis und ich freue mich immer wieder sehr, wenn ich von ihnen höre. Meine persönlichen Highlights aus den letzten Jahren, rein vom Schmuckstück her, sind der Ring mit den Prinzess-Diamanten und der Roségold-Ring mit den fünf konvexen Pfotenabdrücken.

Wie geht es bei Euch weiter? Welche Themen beschäftigen Euch besonders?

Stefan: Männer brauchen mehr Schmuck. Von FOYA.

Katja: hihi, ja, Männerschmuck ist ein Thema, das uns tatsächlich schon länger beschäftigt. Wir wollen nicht 0-8-15 unterwegs sein, sondern es muss uns natürlich auch selbst gut gefallen. Damit tun wir uns ein bisschen schwer, zugegeben, aber wir arbeiten dran 😉

Was bedeutet FOYA für Euch?

Stefan: Der Name an sich hat ja keine wirkliche Bedeutung, aber der Klang hat nach wie vor ein Strahlen, das ich untrennbar mit unserem Unternehmen verbinde. Deshalb haben wir uns damals auch für diesen Namen entschieden: er ist so offen, so freundlich, das gefiel uns gut.

Was unser Unternehmen für mich bedeutet, nun, die Vorstellung, dass wir jetzt schon mehrere Tausend Schmuckstücke angefertigt haben, die jetzt in verschiedenen Teilen der Welt um den Hals, am Arm, am Finger getragen werden (oder in einer Schublade herumliegen), ist für mich unfassbar. Selbst wenn wir mal irgendwann nicht mehr da sind, werden noch Hunderte Schmuckstücke, die durch unsere Hände gegangen sind, da sein. Die Platinstücke gibt es bestimmt in 500 Jahren noch! Dadurch haben wir es geschafft, unsere Idee und unsere Arbeit in die Zukunft zu tragen, das ist schon irgendwie unvorstellbar.

Katja: FOYA ist für mich ein Stück Selbstverwirklichung, ich kann mich hier künstlerisch austoben, sei es bei den Schmuckfotos, der Webseiten-Gestaltung oder dem Design neuer Schmuckstücke, und ich kann absolut meine Stärken ausleben. Ein Unternehmen zu führen und an alles zu denken, ist eine ziemlich komplexe Aufgabe. Mir liegt das Organisieren, ich habe entsprechende Systeme für uns aufgebaut, damit behalte ich alles im Blick, was zu tun ist, um beispielsweise unsere Fertigungszeiten einzuhalten. Aber auch das Texte Schreiben und die Kommunikation mit unseren Kunden genieße ich sehr. Diese Freiheit, etwas nach den eigenen Vorstellungen gestalten und zum Leben erwecken zu können, ist für mich sehr erfüllend – FOYA macht das für mich möglich und gibt mir gleichzeitig die Chance, anderen Menschen damit Freude zu bringen. Was will man mehr?

Wenn Du Deinem Ich vor 10 Jahren einen Tipp geben könntest – oder heute nochmal von vorn anfangen würdest, was würdest Du heute anders machen?

Stefan: die Preise. Die waren am Anfang katastrophal. Viel zu niedrig! Ansonsten denke ich, der Weg war wichtig, so wie wir ihn gegangen sind – sonst wären wir heute nicht da, wo wir sind.

Katja: ein Thema, mit dem ich, ganz offen gesprochen, jahrelang gehadert habe – und auch bis heute noch nicht so 100% happy bin – ist das Thema Social Media. Es gab Zeiten, da habe ich mir damit unglaublich viel Stress gemacht – nicht, weil ich täglich mehrmals gepostet habe, sondern weil ich es nicht getan habe. Wenn man zwei kleine Kinder hat und mit dem Tagesgeschäft mehr als alle Hände voll zu tun hat, dann postet man eben nicht täglich. Dafür bin ich dann mit mir selbst aber ziemlich hart ins Gericht gegangen, weil ich dachte, dass das so von mir erwartet wird. Facebook-Algorithmus und so. Dazu kommt, dass ich ein introvertierter Mensch bin, der nicht jeden Tag etwas Neues zu erzählen hat – und dann einfach nur etwas zu posten, um etwas zu posten, das ist bis heute nicht mein Ding. Ich habe mittlerweile meinen Frieden damit gemacht und poste jetzt in erster Linie, wenn ich wirklich etwas zu sagen oder einfach Lust drauf habe. Rückblickend würde ich mit mir selbst da wohl etwas netter umgehen.

So, und jetzt die letzten beiden Fragen:

Vanille oder Schoko?

Stefan: Vanille.

Katja: Vanille.

Kaffee oder Tee?

Stefan: Tee.

Katja: Kaffee. Aber unbedingt mit Milch, am besten geschäumt.

So, Ihr Lieben, das war nun unser Interview mit uns selbst zu unserem 10. Jubiläum. Wenn Ihr es bis hierhin geschafft habt, seid Ihr wirklich echte FOYA-Fans!! Dann nehmt Euch doch eben noch kurz einen Moment, uns einen Kommentar hier unter diesen Beitrag zu schreiben, damit wir virtuell mit Euch anstoßen können! Schließlich kennt Ihr uns jetzt auch ein bisschen besser. Und wenn Ihr noch Fragen habt, die wir Euch unbedingt beantworten sollen, dann immer her damit, natürlich auch am besten unten in den Kommentaren. Wir beantworten jede Frage – versprochen! 😀

Jetzt ist endlich Zeit für uns, unser Jubiläum zu feiern. Da unsere Lieblingsrestaurants leider geschlossen haben (und wir hoffen und beten, dass sie nach dem Lockdown noch da sind), wird es eine Feier im ganz kleinen Kreis, zumindest was die persönlich Anwesenden betrifft. Wir stoßen zuerst auf Euch an, denn ohne Euch könnten wir heute nicht auf uns anstoßen, und wir hoffen, Ihr trinkt auch ein Gläschen mit. Auf die kommenden Jahre, auf viele weitere wunderbare Geschichten, auf viele nächtliche eMails mit Kunden (wer schonmal mit mir gemailt hat, weiß das einzuordnen 😉 ), auf viele herzerwärmende Telefonate – und natürlich auf viele Hundert und vielleicht Tausend weitere sehr persönliche Schmuckstücke, die durch unsere Hände in Eure gelangen.

Alles Liebe, Euer glückliches, stolzes, feierndes FOYA Team

Stefan & Katja

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