Ein außergewöhnliches Erinnerungsstück mit einem Edelstein aus Asche
Dass man Asche in Edelsteine umwandeln lassen kann, wissen mittlerweile mehr und mehr Menschen. Ich selbst trage einen Diamanten aus der Asche meines Vaters und bin immer wieder unglaublich dankbar für diese wunderschöne Möglichkeit des Gedenkens. Auch unsere Kundin Alex wusste schon, als ihr geliebter Hund Nelson noch bei ihr war, dass sie später ein ganz besonderes Erinnerungsstück von ihm haben wollte.
So kam es, dass Alex uns über Facebook kontaktierte und ich ihr zwei Abdrucksets für ihren Nelson zusandte, damit sie vorab schonmal seine Pfotenabdrücke nehmen konnte. Einige Monate später meldete sie sich zurück. Sie hatte Nelson mittlerweile gehen lassen müssen und über Mevisto einen Erinnerungsstein aus seiner Asche anfertigen lassen. Diesen wollte sie nun von uns, zusammen mit Nelsons’s Pfotenabdrücken, in Gold einfassen lassen.
Mevisto ist ein Unternehmen aus Österreich, das aus Asche oder Haaren/Fell Edelsteine herstellt – übrigens nicht nur von Verstorbenen. Es sind Rubine und Saphire, die von Hand geschliffen werden und eine wundervolle Form des Andenkens darstellen.
Das perfekte Design für Alex’ Anhänger zu finden, war gar nicht so einfach, erst nach fünf oder sechs Entwürfen waren wir uns dann einig, dass wir die richtige Form gefunden hatten. Ein massiver Goldanhänger sollte es werden, den Alex an einem Omega-Reifen tragen wollte. Schlicht und doch mit einer gewissen Raffinesse, um sowohl die Abdrücke als auch den Edelstein gut zur Geltung zu bringen.
Bevor ich Euch das Ergebnis zeige, möchte ich Alex selbst zu Wort kommen lassen, sie hat uns ihre Geschichte über Nelson erzählt.
Nelson’s Geschichte
“Ich mochte Shelties schon immer. Aber mein erster Hund war eine griechische Mixhündin – Luna. Sie war etwas zickig und wir hatten überlegt, einen zweiten Hund dazu zu nehmen, in der Hoffnung, dass sie durch den ständigen Umgang etwas verträglicher mit anderen Hunden würde.
Ich suchte nach einem Sheltie und fand einen jungen Tricolor – Avalon – bei einer Züchterin in Mecklenburg-Vorpommern (“vom Lindenhof”, die Zucht gibt es leider nicht mehr). Aber mein Mann wollte nicht bis nach Mecklenburg-Vorpommern fahren (“Wir kommen da an, Luna zickt ihn an und wir fahren unverrichteter Dinge wieder zurück – mal eben 1000 km”). Also habe ich der Züchterin wieder abgesagt und sie meinte, sie hat einen ihrer ehemaligen Hunde bei uns in der Nähe ( 50 km), der auf einem Bauernhof lebt und wieder vermittelt werden soll. Sie stellte den Kontakt her und wir fuhren am 08.01.2010 von Kaarst nach Wegberg “um nur mal zu gucken”. Das war Nelson. Für diese Nacht war ein Blizzard angekündigt. Und es kam, wie mein Mann schon prophezeit hatte: Luna zickte ihn an und Nelson war so clever, sich bei meinem Mann ans Bein zu drücken. Das war es.
Wir haben ihn sofort mitgenommen.
Abends wollten wir die letzte Runde gehen, meine Tochter sollte Nelson anleinen, mein Mann war mit Luna bereits draußen, steckte nochmal den Kopf durch die Tür “seid ihr soweit?” – und schwupps war Nelson weg. Wir sind ihm zunächst zu Fuß gefolgt, dann mit dem Auto. Keine Chance. Info an Polizei und Taxis. Gegen halb eins nachts haben wir aufgegeben. Immer im Kopf, dass für die Nacht ein Blizzard angekündigt ist. Gegen halb vier rief die Polizei an, er wurde gesehen … also wieder los, mit Polizeipatrouille. 5 Fahrzeuge. Wir haben ihn gehetzt. Gegen halb sechs war er so erschöpft, dass er sich an ein Auto lehnte und ich bin in der Hocke langsam auf ihn zu, mit Leckerlies in der Hand. Ich konnte das Halsband packen und er war gesichert!!! Mein Mann hatte nicht mehr damit gerechnet.
Die nächsten Wochen waren schwierig. Er kannte es nicht, im Haus zu wohnen, war auf dem Bauernhof immer draußen, hat im Pferdestall geschlafen. So hat er auch gerochen. Er hat nichts gefressen, saß unter dem Tisch. Sein Fell völlig verfilzt. Wir wollten ihn nicht unnötig stressen, daher haben wir mit dem 1. Bad ein paar Wochen gewartet.
Sehr langsam entwickelte sich ein Vertrauensverhältnis. Besonders zu mir. Irgendwann sprang er auf der Terrasse zu mir in die Hollywoodschaukel und blieb minutenlang. Mein Mann sagte immer “wenn er versteht, was wir von ihm wollen, würde er für uns durch brennende Reifen springen”.
Sein Selbstvertrauen wuchs, wir waren gerne in St.-Peter-Ording im Urlaub, er ist durch die Dünen geflitzt, auf Zuruf immer zu uns zurück. Ich habe ihn zum Mantrailing mitgenommen. Das hat er wohl nur mir zuliebe mitgemacht, so richtig Spaß hat es ihm nicht gemacht. Er war ein sehr anhänglicher, lieber, freundlicher Rüde, immer bemüht, alles richtig zu machen. Mein Schatten. Mein Seelenhund.
Gesundheitlich kamen Probleme. Schilddrüsenunterfunktion (ach, habe ich auch), Herzklappeninsuffizienz (da gibt es Tabletten), später auch Morbus Cushing (auch da gibt es Tabletten, so langsam wurde es schwierig mit dem Timing der Medikamente, es gibt Wechselwirkungen …).
Im Urlaub Herbst 2019 eine Odyssee, er musste stationär in eine Klinik, die von unserem Ferienhaus 100 km entfernt war. Dort habe ich ihn auf eigene Verantwortung raus genommen. Er hat sich erholt.
Ende 2020 eine bakterielle Überflutung und ein Vestibularsyndrom (da dreht sich der Hund im Kreis, sieht schlimm aus, ist aber “nur” eine Störung im Innenohr und geht i.d.R. in zwei Wochen wieder weg).
Januar / Februar 2021 waren gut. Dann wieder das im Kreis drehen. Ich dachte, es ist wieder das Vestibularsyndrom, er kam an den Tropf. Aber das war es wohl leider nicht.
In der Nacht vom 23. auf den 24.02. hat er sich ständig im Kreis gedreht, 2 Runden, kippte um, rappelte sich auf, drehte 2 Runden, kippte um, rappelte sich wieder auf … er war nicht ansprechbar – es war furchtbar. Er hat nur 2 Std. geschlafen. Mein Mann musste ihn morgens runtertragen. Er lag in der Küche, hat gebellt, als ich mit den anderen draußen war. Mein Mann musste zur Firma (an dem Tag stand ein Audit an, er konnte nicht weg bleiben), ich war mit Nelson alleine.
Er hatte einen heftigen epileptischen Anfall, bellte, hat mich nicht erkannt. Ich habe beim Arzt angerufen, damit am liebsten einer zu uns nach Hause kommt, um ihn einzuschläfern. Aber es war Mittwoch, es konnte niemand kommen. Und da er bellte und zuckte, habe ich mich nicht getraut, ihn aufzuheben. Er hätte mir aus den Armen fallen können … meine Freundin war unterwegs (ausgerechnet!)
Ich habe meine Tochter angerufen, sie ist aus Düsseldorf rüber gekommen, hat uns zum Arzt gefahren (ich hätte auch kein Auto fahren können), meine Freundin kam dazu und er schlief friedlich in meinen Armen in der Praxis ein.
Die ganze Zeit und auch im Tod war sein Kopf überstreckt. Die Ärztin sagte, diese Haltung nennt man “Sternengucker” und sei ein deutlicher Hinweis auf einen Hirntumor. Dazu passt das im Kreis drehen und der epileptische Anfall. Man hätte nichts für ihn tun können. Er war da 14 Jahre, 9 Monate und 6 Tage alt und 11 Jahre 1 Monat und 16 Tage bei uns. Das ist 8 Monate und 8 Tage her.
Was geblieben ist, sind Fotos, Filme, Liebe und eine Riesenlücke.”
Erinnerungsschmuck in Gedenken an Nelson
Die Geschichte von Nelson hat Alex uns erst erzählt, als ihr Schmuckstück schon fertig war – umso mehr wurde uns in dem Moment klar, warum sie sich solch ein besonderes Erinnerungsstück wünschte. Warum Nelson als Edelstein “weiterleben” und immer bei ihr sein sollte. Wie passend also, dass ich einen sonnigen Tag nutzen konnte, um ihren Anhänger zu fotografieren und sein Strahlen so richtig schön einzufangen.
Hier nun für Euch die schönsten Bilder von Alex’ außergewöhnlichem Anhänger:
Für uns war dies eins der Highlights im letzten Jahr und eins der ausgefallensten Designs, die wir bisher entwickelt und umgesetzt haben. Nicht nur die längliche Form mit einem Querschnitt, der an ein gewölbtes Dreieck erinnert, sondern auch das “Fenster”, das die Fassung des Edelsteins optisch von der recht klassischen Form absetzt, machen dieses Design außergewöhnlich und verleihen ihm das gewisse Extra.
Es war uns sehr wichtig, dem Asche-Edelstein einen würdigen Rahmen zu verleihen, der ihn gut zur Geltung bringt und gleichzeitig Nelson’s Pfotenabdrücke stimmig dazu kombiniert. Alex trägt den Anhänger nun an einem goldenen Omega-Reifen, auf dem er elegant sitzt, fast “schwebt”, und sie jeden Tag an ihren Seelenhund Nelson erinnert. Solche Erinnerungsstücke sind unglaublich wichtig und unendlich wertvoll.
Ihr möchtet auch einen Aschediamanten oder -edelstein mit einem individuellen Abdruck kombinieren? Sprecht uns einfach an, wir entwickeln gern mit Euch gemeinsam ein individuelles Design.
Alles Liebe
Eure Katja